FDM
Fasziendistorsionsmodell nach Stephen Typaldos

Das Fasziendistorsionsmodell (FDM) ist eine medizinische Sichtweise und wurde vom amerikanischen Arzt Stephen Typaldos DO entwickelt. Es führt die Ursache für körperliche Beschwerden und Funktionseinschränkungen auf eine oder mehrere typische Verformungen der menschlichen Faszien zurück. Werden diese Fasziendistorsionen korrigiert, können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen effektiv, messbar und nachvollziehbar behandelt werden.



Der Begriff „Fasziendistorsionsmodell (FDM)“ setzt sich aus 3 Worten zusammen:


1. FASZIEN

Faszien sind bindegewebige Strukturen, die aus Sicht des FDM der Schlüssel zur Diagnostik und Behandlung von körperlichen Beschwerden sind. Die medizinische Wissenschaft erkennt heute die wichtige Rolle, welche Faszien im Körper spielen und unterstützt durch eine wachsende Zahl wissenschaftlicher Studien die Überlegungen des FDM.



2. DISTORSIONEN

Distorsionen sind Verdrehungen, Verformungen oder Verrenkungen von Bindegewebe. Ziel jeder Behandlung nach dem FDM ist es, Distorsionen der Faszien durch gezielte Behandlungstechniken (z.B. mit den Handgriffen der Typaldos-Methode) zu korrigieren. Mit dieser Korrektur geht eine deutliche Abnahme der Beschwerden einher.



3. MODELL

Das FDM ist ein klinisches Modell. Stephen Typaldos D.O. formulierte auf Basis seiner empirischen Beobachtungen modellhaft die Zusammenhänge zwischen spezifischen Verformungen von Faszien, typischen Befunden und effektiven Behandlungsmöglichkeiten. FDM-Ärzte und -Therapeuten wenden diese regelhaften Zusammenhänge in der Praxis an, um zu einer präzisen Diagnose nach dem Fasziendistorsionsmodell zu gelangen und eine maßgeschneiderte Behandlung zu wählen.


Die FDM-Diagnostik basiert auf drei Säulen und führt zu einer eigenständigen FDM-Diagnose. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei die Interpretation der Schmerzgestik des Patienten ein. Durch genaue Deutung können intuitive Gesten entschlüsselt werden und geben direkte Hinweise auf Faszienverformungen. Anamnese und Untersuchung ergänzen den FDM-Befund.


Das FDM kann in verschiedenen medizinischen Gebieten angewendet werden. Es erweitert die diagnostischen Möglichkeiten des Arztes oder Therapeuten und ermöglicht die effektive Behandlung von Patienten mit verschiedensten medizinischen Diagnosen.

Aktuell wird der FDM-Ansatz erfolgreich bei Beschwerden am Bewegungsapparat und zur Schmerztherapie angewendet.

Ziel jeder Intervention nach dem FDM ist die anatomische Korrektur der Faszien. Wird die Formveränderung korrigiert, kann mit einer sofortigen Verbesserung der Belastbarkeit, der Beweglichkeit und/oder einer Schmerzreduktion gerechnet werden. Lange Ruhezeiten entfallen meist und eine rasche Rückkehr zur Aktivität ist möglich.



Die Typaldos-Methode

Stephen Typaldos D.O., der Entwickler des FDM, setzte spezifische Handgriffe und Manipulationstechniken zur FDM-Behandlung ein.

Diese sind unter dem Begriff Typaldos-Methode bekannt. Sie  werden in FDM-Kursen gemäß den Ausbildungsrichtlinien der European Fascial Distortion Model Association (EFDMA) gelehrt.

 


Die Typaldos-Methode wird eingesetzt bei:

  • akuten Schmerzen durch Verstauchungen und Verrenkungen von Gelenken
  • Sportverletzungen, z.B. Bänderzerrungen, Prellungen, Muskelfaserrissen, etc.
  • Rückenschmerzen, Kreuzschmerzen, Schulter- und Nackenschmerzen …
  • Bewegungseinschränkungen
  • Symptome wie Taubheitsgefühl oder Kribbeln sowie Schwäche oder Instabilität




https://www.fdm-europe.com


Manuelle Medizin nach Prof. Tilscher


Die Manuelle Medizin ist eine konservativ-orthopädische Behandlungsmethode, welche bei Störungen|Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates nur vom speziell dafür ausgebildeten Arzt angewendet wird. 


Sie ist eine der ältesten therapeutischen Methoden und bedient sich einfacher Mittel:

Das “Werkzeug” des Arztes sind seine Hände (lat. Manus = Hand). 


Durch eine fundierte Ausbildung stellt der Arzt eine genaue funktionelle Diagnose und löst mit gezielten Handgriffen Blockaden oder Verspannungen ohne|bzw. mit minimalem Kraftaufwand. Dadurch werden einerseits Schmerzen gelindert, Funktionen wieder hergestellt und andererseits die Ursache der Blockaden gelöst.


Geeignet ist die Manuelle Medizin bei jeglichen Störungen und Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates.


Die Ausbildung Manuelle Medizin baut auf das gesamte im Universitätsstudium Medizin und das als Facharzt erlangte medizinische Wissen auf. 

Nur die Kenntnis von Krankheitsbildern und ein fundiertes medizinisches Wissen ermöglicht eine genaue Diagnose der Funktionsstörungen, eine erfolgreiche Therapie und ein Abschätzen von Risiken bei denen nicht manualtherapeutisch behandelt werden darf.